Samstag, 17. Mai 2014

Bananenschnittenodyssee

Dies ist die Geschichte der Odyssee einer Bananenschnitte. Der lange Weg zu einem fruchtigen, cremigen, lockeren Ergebnis. 

Meine Großmutter konnte die perfekte Bananenschnitte machen, ein Traum in Schokolade und Frucht. Luftiger Boden der zentimeterdick war, ausgewogener Bananen/Marmeladengeschmack, wunderbare Creme und eine Glasur, die weder zerbricht noch zerläuft. Dieses Prachtstück hatte ich vor Augen, genau das sollte es werden.


Versuch 1 scheiterte am Boden, an der Creme und an der Glasur. Die Bananen waren top – die Marmelade auch. 

Versuch 2 wurde besser. Der Boden war flaumig und locker, „schon“ einen fingerbreit hoch, Bananen und Marmelade bildeten eine perfekte Symbiose. Die Creme war zu wenig und von der Glasur will ich erst gar nicht zu reden beginnen, die ist einfach dort hin geflossen wo sie wollte – nur nicht sollte! Aber, meinem Ziel war ich bereits sehr viel näher gekommen. Die Aussage meines Bruders „schmeckt fast wie bei der Oma“ ist ja eigentlich schon ein Ritterschlag, und zwar einer, auf den man mächtig stolz sein kann. Denn, wo schmeckt’s schon wie bei Oma – ausser bei Oma? Das „fast“ aus diesem Satz wollte ich noch weg bekommen. 

Also ging das Experimentieren weiter. Buttercreme, Frischkäsecreme, nur Pudding, kein Pudding, Topfen, Joghurt, Gelatine … und über die Glasur, nein, da möchte ich wirklich nicht reden. Selbst die fertige Glasur aus dem Becher wollte nicht so wie ich wollte. 

Kurz vor meinem letzten Versuch hatte ich mich bereits mit der Idee angefreundet aufzugeben - denn da ging bereits beim Boden alles schief. Schon nach dem Einfüllen in das Backblech war die Masse nur ca. einen halben Zentimeter hoch - und das wurden auch nich mehr. Sowas staubtrockenes, dünnes als Kuchenboden ist mir noch nie passiert. Letzendlich habe ich den Boden dann für meinen "Unfallnachtisch" verwendet, der auch sehr fein geworden ist. Aber davon ein anderes Mal. Nach langem Suchen und Tüfteln habe ich jetzt aber endlich meine bisher beste Bananenschnitte gebacken. Mit der Glasur bin ich noch immer nicht zu 100% zufrieden, bin meinen Vorstellungen aber schon nahe gekommen. Zusammengetragen aus vielen verschiedenen Rezepten, zerlegt und neu zusammengefügt, und das ist das Ergebnis: 

Zutaten
für den Boden:
 5 Eier
18 dag Zucker
7 dag Öl (geschmacksneutral, am Besten Rapsöl)
10 dag Mehl
2 dag Kakao (ungesüsst)
Ribiselmarmelade
7-8 Bananen
 
für die Creme:
2 Pkg. Vanille-Puddingpulver
100 g Zucker
750 ml Milch
250 ml Schlagobers
ein Schuss Rum 

für die Glasur: 
250 ml Schlagobers
80 g Kuvertüre bitter/dunkel
80 g Kuvertüre Vollmilch 

Zubereitung:

Die Eier trennen. Eiklar etwas anschlagen, Zucker nach und nach unterrühren und so schaumig schlagen. Dotter und Öl langsam dazu mixen. Das ergibt dann eine glänzende, cremige Masse. Mehl mit Kakao versieben und vorsichtig unter die Ei/Öl Masse unterheben. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und bei 180 C° Ober-/Unterhitze ca. 30 min. backen. Nadelprobe! Den Boden erkalten lassen und dann mit der Ribiselmarmelade bestreichen. Sollte die Marmelade zu fest sein und sich nicht verstreichen lassen, einfach für einige Sekunden auf Stufe „auftauen“ in die Mikrowelle stellen, oder mit etwas Rum verrühren. Die Bananen schälen und der Länge nach halbieren. Auf dem Kuchenboden verteilen.

Für die Creme das Puddingpulver mit dem Zucker mischen und in 250 ml Milch rühren bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Die restliche Milch in einen Topf geben und zum Kochen bringen, das angerührte Puddingpulver zufügen und unter ständigem Rühren einmal aufkochen lassen. Den noch heißen Pudding leicht mit Staubzucker bestäuben, mit Klarsichtfolie abdecken und erkalten lassen (der Zucker und die Folie verhindern, dass sich eine Haut bildet). Das Schlagobers anschlagen (es sollte weder fest noch sehr flüssig sein), den erkalteten Pudding mit einem Mixer ordentlich durchrühren und einen ordentlichen Schuss Rum einrühren. Angeschlagenes Obers hinzufügen und alles miteinander mixen bis eine cremige Masse entsteht. Die Masse mit einem Schöpfer über die Bananen verteilen und mit einer Spachtel glatt streichen.

Für die Glasur: Das Schlagobers in einen Topf geben und aufkochen lassen. Wenn das Obers kocht, Herd abstellen und Topf weg ziehen. Die Kuvertüre in das heiße Obers geben und unter Rühren (mit dem Kochlöffel) darin auflösen. Auf ca. 30 Grad abkühlen lassen, dabei ab und zu rühren. Langsam über die Creme laufen lassen und mit dem Spachtel glatt streichen.

Alles am besten einen halben Tag durchziehen lassen, und dann genießen und dabei an seine Oma denken. Als Alternative zum Rum kann ich mir auch vorstellen Amaretto unter die Creme zu mischen. Man kann auch viele verschiedene Marmeladen verwenden, aber ich würde auf jeden Fall zu einer etwas säuerlichen greifen. Die Säure tut der Schnitte gut! Und wichtig: Randstücke abschneiden – natürlich nur der Schönheit wegen, nicht zum Vorkosten ;-)

Eure
Frau Wiese

1 Kommentar:

  1. Einfach lecker - ich liebe Bananenschnitten und war immer auf der Suche nach einen genialen Rezept, jetzt hab ich es gefunden. Bereits mehrmals Versucht und immer ein Hit. Danke dafür!!!!!

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