Donnerstag, 20. März 2014

Wenn einer eine Reise tut!



Wenn einer eine Reise tut, dann kommt er bereichert an Erfahrungen heim. So auch dieses Mal. Und auch wenn London mittlerweile jährlich von mir besucht wird, so war dieser Aufenthalt doch sehr anders als die vorherigen, und das vor allem aus kulinarischer Sicht. Ja, es hat ein Weilchen gedauert, aber endlich hab auch ich einige britische Klassiker gekostet, direkt vor Ort. 

Scones mit Clotted Cream und Marmelade, Fish & Chips , Scotch Egg, Bangers & Mash und dann auch noch: 5 'o clock tea - bei Debenhams!


Ein Bistro in einem großen Einkaufshaus wie Debenhams? Weckt bei mir normalerweise keine Lust aufs Essen. Hunger und Durst siegten dann doch! Und siehe da: das war die absolut richtige Entscheidung uns darauf einzulassen - TOP! Es gibt eine überschaubare Speisekarte, welche regelmäßig geändert wird. Die Gerichte sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch geschmacklich hervorragend, so gut, dass wir sogar zweimal dort waren. Beim ersten Besuch hat es mir noch der Zucchinisalat mit Rucola, Haloumi und gebratenen Mandeln angetan - der hat sogar den Caesar's salad in den Schatten gestellt und neidische Blicke meiner Freunde inkludiert! 




Auf der Karte ist uns dann schon der 5 o'clock tea ins Auge gefallen, aber die Frage stand im Raum, ob wir uns für dieses Unterfangen nicht ein klassissches Lokal suchen sollten...und dann sind wir Tags darauf doch extra zu Debenhams gefahren um den Nachmittagstee zu bekommen. Erstklassig! 4 verschiedene Sandwiches mit: Eiersalat, Lachs auf Cream Cheese, Schinken mit Senf und mein absoluter Favorit: gereifter Cheddar auf einem Feigenchutney. Dann gab es Scones mit Clotted Cream, dazu Himbeer- bzw. Hollundermarmelade, Macarons, Schokolade- und Beerentartelettes....und dann waren 2 Stunden schon wieder vorüber, wir waren pappsatt und verheult vom vielen Lachen. Daran könnte ich mich durchaus gewöhnen!




Dann haben wir dem "Salisbury" einen Besuch abgestattet, einem Pub der "Taylor-Walker"-Kette. Dunkles, wuchtiges Interieur mit einem komplett verspiegelten Salon in welchem man Dinner und Lunch zu sich nehmen kann. Die Karte ist in allen Pubs der Kette gleich. Wir haben uns an diesem Tag für Big Ben Burger, Bangers & Mash, Scotch Egg, Chocolate Fudge Cake sowie Treacle Sponge entschieden. Alles reichhaltig aber wirklich sehr gut! Die Zubereitung des Scotch Egg wird sicher mal in meiner Küche probiert werden! Ein tolles, einfaches Gericht! Bangers & Mash hat mich nicht so sehr überzeugt, was aber vorrangig an der Konsistenz der Würste lag und nicht am Geschmack. Mir ist das extrem fein faschierte Brät in den Würsten einfach nicht geheur...da hilft auch das beste Erdäpfelpüree der Welt nichts. Eine meiner Freundinnen hingegen war seelig. Dieser Speise hatte sie bereits in Wien entgegengefiebert. Zum Abschluss dann noch Kalorienbomben schlechthin: in Golden Syrup ertränkten Treacle Sponge und Chocolate Fudge Cake - beides natürlich mit Custard serviert. Wie meine Freundin, die Französin, schon so oft erzählt hat, ist Custard eine absolut wundervolle Vanillecreme, die so einige Kinder (und auch Ehemänner) durch Krankenstände hindurch begleitet hat. Da fühlt man sich gleich doppelt umhätschelt, will aber gar nicht mehr gesund werden, nur um sich von Custard ernähren zu können - und jetzt versteh ich auch warum!

Weiter ging's ins Victoria & Albert Museum.
Erschlagen von den Eindrücken in den
riesigen Ausstellungsräumen (die wir letzten Endes nicht einmal zu einem Drittel durch hatten) schleppten wir uns also erschöpft in das dortige Café, das mit einem absolut genialen Ambiente aufwarten kann (lediglich die Mensa-Stimmung stört manchmal). Auch hier waren Scones mit dazugehörigen Aufstrichen natürlich obligatorisch, aber leider etwas trocken. Bald schon wurde die Stimmung durch ein Klavierspiel getragen - man fühlte sich wirklich fast wie in "feiner" Gesellschaft zum Nachmittagstee.

Was bleibt dann noch zum Verkosten? Richtig, Fish & Chips. Mein absolutes "Fürcht"-Gericht, weil ich allem was aus dem Wasser kommt doch sehr skeptisch gegenüber stehe. Ich lasse mich gerne überzeugen, aber dafür braucht man schon sehr viel Überredungskunst! Nach sehr reiflicher Überlegung (von nur 3 Jahren) kam ich also zu dem Entschluss: Augen zu und durch! Der leere Magen gab sowieso schon Knurrgeräusche von sich, also nichts einfacher als ein Pub zu suchen, welches Fish & Chips serviert, wir sind ja mitten in London. Tja, dann suchten wir ein Pub, fanden auch eines. Böse Blicke und unangenehme Stimmung ließ uns aber schnell wieder kehrt machen. Weitergesucht, einstweilen den Verlockungen des Borough Markets widerstanden (absolut sehens-, riech- und essenswert!), und dann, endlich ein Schild mit der Aufschrift "Ale & Pie" gesichtet ...  aber auf der Speisekarte stand nichts von Fish & Chips - nur ein ewig langer Titel für ein Gericht mit Hecht. Wir beratschlagten uns und beschlossen, dass es sich hierbei eventuell um Fish & Chips handeln könnte. Also, nichts wie rein ins Lokal - das sich für uns als "Perle" entpuppen sollte. Bei Abgabe der Bestellung dann die große Erleichterung: auf die Bitte, dass wir gerne den Hecht mit Erbsen und Sauce und Chips haben möchten beginnt der Barmann nur zu grinsen und meint, warum wir nicht einfach Fish & Chips sagen? Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr wir uns gefreut haben. Dazu gab's für uns Gingerbeer, und, was soll ich sagen: we are in love! Gingerbeeraddicted and Fish & Chips-lovers :-D Falls also jemand ein Lokal in Wien und Umgebung kennt, in dem man sehr gute Fish & Chips sowie Gingerbeer bekommt: Vorschläge sind mehr als nur herzlich willkommen!



Krönender Abschluss der Schlemmerein in den UK: Chilled Chocolixir sowie Ice Cream Chocolixir im Cafe Godiva bei Harrods, dazu Earl-Grey Pralinen und Meersalztrüffel.










....ich geh dann mal kurz träumen, hoffentlich rolle ich nicht  vom Sofa...
Eure
Frau Wiese

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